Eaton hat ein neues elektronisches Tankentlüftungssystem entwickelt, das für jede Fahrzeugplattform optimiert werden kann. Das erspart Automobilherstellern, ein jeweils eigenes Entlüftungssystem für jedes Fahrzeugmodell zu entwerfen.
Mittels einer Software prüft das eVaptive-System von Eaton die Übertragung von Kraftstoffdämpfen in den Aktivkohlekanister, sodass flüssiger Kraftstoff nicht aus dem Tank austreten kann. Das System kann den Angaben zufolge für alle Kraftstofftankanwendungen sowie Fahr- und Betankungssituationen als auch für eine stationäre Anwendung angepasst werden. Die Hardware ist eine sogenannte One-size-fits-all-Einheit, die sich für jede Fahrzeugplattform entsprechend programmieren lässt. „Diese neue Technologie bietet die Flexibilität, das System an das jeweilige Fahrzeugdesign anzupassen“, erklärt Deborah Kullmann, Vizepräsidentin und Geschäftsleiterin von Chassis Driveline Controls in der Vehicle Group von Eaton.
In einem konventionellen Kraftstofftank werden optimale Entlüftungspositionen an der Oberseite des Tanks bestimmt, an denen sich Dämpfe sammeln. Einmal bestimmt, können die eVaptive-Entlüftungspunkte für eine optimierte Entlüftung je nach Bedarf über eine Stelleinrichtung geöffnet und geschlossen werden. Flüssiger Kraftstoff, der in die Entlüftungsrohre gelangt, wird zu einer zentralen „Falle“ geleitet, von wo aus er zurück in den Tank gelangt. Sobald das Gas und der fehlgeleitete Kraftstoff in der Flüssigkeitsfalle getrennt wurden, wird das Gas zur Adsorption in den Aktivkohlekanister geleitet.
Computeralgorithmus steuert Stelleinrichtung
Die Stelleinrichtung wird durch einen Computeralgorithmus gesteuert, der die flüssige Kraftstoffmitführung ins Innere der Flüssigkeitsfalle minimiert und zudem den Füllstand während des Betankens steuert. Diese Stelleinrichtung kann ebenfalls verwendet werden, um den Kraftstoffüberlauf zu minimieren, der beim Betanken bis zur Obergrenze vorkommen kann.
Die Eigenschaften des elektronischen Tankentlüftungssystems eVaptive in der Zusammenfassung:
Verringerung der Komplexität und Kosten, da Anwender eine einzige Hardware für alle Fahrzeugmodelle und Tankvarianten verwenden können
Verhinderung, dass Flüssigkeit den Tank während der Fahrt verlässt, während Gase entlüftet werden
Reduzierung der Entwicklungs- und Validierungszyklen
Optimierung des Entlüftungsalgorithmus des Systems durch Adaptives Lernen
Beibehaltung eines niedrigeren Tankdrucks in dynamischen Situationen sowie bei hohen Kraftstofflevels
keine Beeinflussung durch die Abschalthöhe der mechanischen Ventile
Leckage-Erkennung über On-Board-Diagnose II (OBDII), sodass keine Kohlenwasserstoffe in die Atmosphäre entweichen
Ersatz des aktuellen Kraftstofftank-Isolationsventil FTIV (Fuel Tank Isolation Valve)
Anpassung der Druckentlastung des Kraftstofftanks, die direkt vor dem Betanken von Plug-in Hybridfahrzeugen notwendig ist
Wie Eaton weiter mitteilt, werde das eVaptive-System derzeit von einem global agierenden Fahrzeughersteller getestet.
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