Mann+Hummel hat eine Cleaner Mobility Plattform in Form eines Kleinwagens entwickelt. Die darin verbauten Filtersysteme fangen die winzig kleinen und kaum sichtbaren Partikel (Particulate Matter; PM) innerhalb und außerhalb des Fahrzeugs ein. Dazu hat das Unternehmen, Experte in der Filtrationstechnologie, einen elektrisch angetriebenen Kleinwagen zum Technologieträger umgebaut. Ausgestattet mit verschiedenen Filtersystemen, erzielt die fahrende Hightech-Plattform bei Messungen und Feldversuchen erstaunliche Ergebnisse, von denen Mensch und Umwelt profitieren.
Bremsstaubpartikelfilter reduzieren Feinstaub um bis zu 80 Prozent
Während eines Bremsvorgangs entsteht durch die Abnutzung der Bremsscheibe und des Bremsbelags Staub. Der passive Bremsstaubpartikelfilter mit Metallfaservlies sitzt direkt am Bremssattel und fängt die Partikelemission unmittelbar an der Bremse auf. Er passt in jeden Bauraum und lässt sich, abgestimmt auf die Anforderungen der Kunden, auf unterschiedliche Bremsengrößen und -konzepte anpassen. Feinstaubemissionen lassen sich damit um bis zu 40 Prozent reduzieren. Mit der aktiven Variante des Bremsstaubpartikelfilters, bei der der Feinstaub mittels einer Vakuum-Pumpe zu einem zentralen Filter transportiert wird, lassen sich sogar Rückgänge von bis zu 80 Prozent erzielen.
Integrierte Feinstaubpartikelfilter verbessern Umgebungsluft
Feinstaubpartikelfilter verbaut der Hersteller an der Front von Fahrzeugen, zwischen Kühler und Stoßfänger. Wie rollende Staubsauger filtern sie die aufgewirbelten Partikel aus der Umgebungsluft heraus. Je nach Einsatzszenario kann das Filtersystem, wie Messungen ergeben haben, die vom Fahrzeug emittierten Feinstaubpartikel bis zu einem Durchmesser von 10 µ (PM 10) zu 100 Prozent kompensieren. Bei stark verschmutzter Umgebungsluft in hoch belasteten Städten kann es sogar die Feinstaubemissionen von bis zu drei Fahrzeugen kompensieren.
Intelligente Innenraumfiltersysteme scheiden ultrafeine Partikel ab
Schadstoffkonzentrationen können im Fahrzeuginneren bis zu viermal höher sein als außen. Feinstaub, Abgase und Pollen dringen über die Frischluftzufuhr ein, aber auch im Fahrzeuginnenraum entstehen Emissionen: Flüchtige organische Stoffe werden durch die verbauten Kunststoffe abgegeben, und die Fahrzeuginsassen selbst emittieren CO2 und Feuchtigkeit. Die neuen smarten Innenraumfiltersysteme scheiden ultrafeine Partikel (Ultra-Fine Particles; UFP) ab, die kleiner sind als 0,1 µ. UFP können besonders tief in den Körper eindringen und dort Schaden anrichten. Ein eingebauter Hepa-Filter entfernt mindestens 99,95 Prozent aller Schadstoffe aus der Luft und ist bei der Filtration von UFP ganz besonders effizient. Um das System kompakt zu halten und die Lebensdauer des Hepa-Filters zu verlängern, aktiviert eine intelligente Steuerung den Filter nur dann, wenn bestimmte Grenzwerte überschritten werden. Das spart Energie und verlängert bei Elektrofahrzeugen die Reichweite, wovon nicht nur die Umwelt, sondern auch der Fahrer profitiert.
Die Cleaner Mobility Plattform kombiniert den Hepa-Filter mit einem Aktivkohlevorfilter, der die Vorfiltration übernimmt und Gerüche und Schadgase adsorbiert. Zudem ist er mit einer biofunktionalen Beschichtung zur Neutralisierung von Mikroorganismen und Allergenen ausgestattet.
Cyclo-Multi-Sorber-System spart Energie und erhöht Reichweite
Auch das Cyclo-Multi-Sorber-System (CMS) trägt zur Verbesserung der Innenraumluftqualität bei. Es reguliert mithilfe von Granulat-Adsorbern die H2O- und CO2-Konzentration im Fahrgastraum und verbessert damit Komfort und Sicherheit. Intelligente Regelstrategien und eine optimale Luftregulierung der Fahrgastzelle sparen Energie und bewirken damit eine signifikante Verlängerung der Reichweite, insbesondere bei batterieelektrischen Fahrzeugen.