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Autonomes Fahren mit Assistenzsystemen von Valeo

Mitfahrt anlässlich der IAA 2021
Autonomes Fahren mit Assistenzsystemen von Valeo

Vernetzte Mobilität und das autonome Fahren stehen im Fokus der Automobilhersteller. Doch insbesondere beim autonomen Fahren müssen noch etliche Hürden überwunden werden. Fahrerassistenzsysteme von Valeo bringen diesbezüglich nun Fortschritte. Der Prototyp Drive4U erreicht die Autonomiestufe L4. Im Gespräch mit KEM Automobilkonstruktion erläutert Jörg Schrepfer, Leiter Fahrerassistenzforschung Deutschland bei Valeo, welche Vorteile die Systeme Drive4U-Locate und MovePredict.ai des Unternehmens darüber hinaus für das autonome Fahren haben.

»Interview: Johannes Gillar, stellvertretender Chefredakteur KEM Automobilkonstruktion, Video: Tobias Meyer, freier Fachjournalist, Zirndorf, im Auftrag der KEM Automobilkonstruktion

Inhaltsverzeichnis

1. Systeme für das Autonome Fahren
2. Sensorik für das Autonome Fahren
3. Die Bedeutung von 5G für das Autonome Fahren
4. Zu den rechtlichen Rahmenbedingungen
5. Future Mobility im Fokus

KEM Automobilkonstruktion: Valeo stellt auf der diesjährigen IAA Mobility unter anderem auch einen autonomen Drive4U-Pkw vor. Welche Autonomie-Stufe erreicht das Fahrzeug und handelt es sich dabei um ein eigenes Modell oder kooperieren Sie hier mit einem der großen Automobilhersteller?

Jörg Schrepfer: Valeo stellt auf der IAA den Prototyp seines autonomen Fahrzeugs Valeo Drive4U vor. Valeo ist kein Fahrzeughersteller. Wir verwenden Serienfahrzeuge und rüsten diese auf. Das komplette System zum autonomen Fahren inklusive aller Sensoren und Software Stacks kommt dabei von Valeo. Drive4U erreicht Autonomiestufe L4.

Systeme für das Autonome Fahren

KEM Automobilkonstruktion: Der Fahrzeug-Prototyp verfügt über ein Drive4U-Locate-System und ein MovePredict.ai-System. Können Sie kurz erklären, wie diese Systeme funktionieren und welche Vorteile sie für das autonome Fahren haben?

Schrepfer: Das System Drive4U Locate von Valeo bestimmt die Position des Fahrzeugs auf der Straße zentimetergenau, während die Fehlermarge bei einem herkömmlichen GPS-System bis zu 5 Meter beträgt. Dazu werden die verbauten LiDAR-Scala-Sensoren von Valeo verwendet. Valeo ist auch sehr stark im Bereich der künstlichen Intelligenz. Das System Valeo MovePredict.ai ist spezialisiert darauf, Personen und deren Skelettstruktur zu erkennen. Damit lassen sich Bewegungen, die Gehrichtung und auch geplante Absichten der Personen auswerten. All dies trägt zu einer weiteren Verbesserung der Sicherheit bei.

Sensorik für das Autonome Fahren

KEM Automobilkonstruktion: Das Drive4U-Auto ist mit LiDAR-, Kamera-, Radar- oder Ultraschallsensoren ausgerüstet. Welche Aufgaben erfüllen diese Sensoren im Fahrzeug und welche Bedeutung hat das für das autonome Fahren?

Schrepfer: Der Drive4U ist ausschließlich mit Sensoren ausgestattet, die von Valeo bereits in Serie produziert werden. Die Sensoren sind die Ohren und Augen des Fahrzeugs und bilden die Grundlage für das automatisierte Fahren. Sie ermöglichen, dass das Fahrzeug Verkehrsstaus, Kreuzungen, Ampeln, Fußgängerüberwege und Baustellen bewältigen kann.

Die Bedeutung von 5G für das Autonome Fahren

KEM Automobilkonstruktion: Das autonome Fahren benötigt zwingend 5G. In Deutschland ist dieser Mobilfunkstandard aber längst nicht flächendeckend verfügbar. Wie lässt sich diese Herausforderung lösen?

Schrepfer: 5G ist eine ganz wesentliche Technologie für viele Anwendungsfelder, auch für das autonome Fahren. Wir brauchen in der Tat einen zügigen Ausbau der 5G Mobilfunkinfrastruktur, auch im ländlichen Raum.

KEM Automobilkonstruktion: Experten erwarten, dass bis zum Jahr 2030 90 Millionen autonome Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein werden. Die dafür benötigten Fahrerassistenzsysteme werden enorme Mengen an Daten erzeugen. Wie lassen sich aus dieser Datenflut die tatsächlich sinnvollen Informationen herausfiltern?

Schrepfer: Die meisten dieser Daten müssen das Fahrzeug ja nicht verlassen. Diese werden direkt von der Sensorik verarbeitet und dann nicht weiter gespeichert. Die große Menge an Daten ist eher im Bereich des Testens solcher Systeme eine große Herausforderung. Valeo hat darauf mit eigenen, cloud-basierten Testlösungen reagiert.

Zu den rechtlichen Rahmenbedingungen

KEM Automobilkonstruktion: Wenn es um autonome Fahrzeuge geht, spielen die rechtlichen Rahmenbedingungen eine große Rolle. Wie groß ist die Diskrepanz zwischen den technischen Möglichkeiten und den gesetzlichen Regelungen?

Schrepfer: Der neue Rechtsrahmen der Bundesregierung zum autonomen Fahren hilft, dass autonomes Fahren dadurch voran kommt. Deutschland ist mit der Gesetzgebung in Führung gegangen. Natürlich wird es aber noch etwas dauern bis alle Stakeholder, wie zum Beispiel Zulassungsbehörden, Zulieferer und Fahrzeugherstellern bereit sind, um Fahrzeuge mit Level 4 im Serieneinsatz auf die Straße zu bringen. Die technischen Möglichkeiten schreiten jedoch rapide voran. Im Rennen um Fahrassistenzsysteme hat das Jahr 2021 bereits Geschichte geschrieben und wird als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem die ersten beiden Autos mit Automatisierungsgrad 3 auf den Markt kommen. Bis 2025 werden drei von vier Neufahrzeugen mit fortschrittlichen aktiven Sicherheitssystemen ausgestattet sein, die es dem Fahrzeug ermöglichen, seine Umgebung genau zu überwachen und Sicherheitsmanöver wie automatische Notbremsungen einzuleiten. So werden viele Neufahrzeuge über Automatisierungsfunktionen der Stufe 2 verfügen.

Mehr Informationen zum Thema Future Mobility von Valeo (engl.):
hier.pro/HwM11

Kontakt:
Valeo GmbH
Valeostr. 1
74321 Bietigheim-Bissingen
Tel. +49714273-0
info@valeo.com
www.valeo.com/de


Future Mobility im Fokus

Valeo entwickelt Technologien, die den Wandel hin zu saubereren, sichereren und intelligenteren Mobilitätslösungen vorantreiben. Das Unternehmen ist weltweit führend bei der Fahrzeugelektrifizierung und bei Fahrassistenzsystemen (oder ADAS). Diese beiden Märkte werden in den kommenden Jahren das größte Wachstum erfahren, insbesondere aufgrund von strengeren Vorschriften und verstärkten Bestrebungen hin zu sicheren und umweltfreundlichen Mobilitätslösungen.

Im Jahr 2020 hat das Unternehmen 12 % des Erstausrüstungsumsatzes für Forschung und Entwicklung aufgewendet – dieser Anteil entspricht eher dem namhafter Technologie-Giganten als dem vergleichbarer Wettbewerber aus der Automobilbranche. Die Gruppe beschäftigt 20.000 F&E-Mitarbeiter (gegenüber 6.000 im Jahr 2009).

Valeo stellte auf der IAA Mobility sechs zentrale Innovationen vor – für eine sicherere, sauberere und diversifizierte Mobilität der Zukunft.
Bild: Valeo
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