Viele Personenwagen und Nutzfahrzeuge mit Dieselmotor verfügen bereits über ein SCR-System. Durch Reaktion mit einer wässrigen Harnstofflösung („AdBlue“ bzw. Urea-Lösung) werden im Abgasstrang chemisch Stickoxide zu Stickstoff (N2) und Wasser verwandelt („reduziert“). Dieses Verfahren funktioniert umso besser, je genauer die Menge der eingespritzten Harnstofflösung dosiert wird. Dafür ist es erforderlich, die Konzentration des Harnstoffs zu bestimmen. Für diese Aufgabe geht jetzt erstmals ein Urea-Sensor des von Continental in Produktion. Dieser kann sowohl Qualität, als auch Füllstand und Temperatur der Urea-Lösung im Tank messen.
Der Sensor nutzt Piezoelemente, ein NTC-Thermometer und einen ASIC, die Continental bereits für die Ölstandsbestimmung einsetzt. Ultraschallsignale messen sowohl den Harnstoffanteil im Wasser, als auch den Füllstand im Tank. Dazu kann der Urea-Sensor wahlweise in den Tank oder in die Dosiereinheit eingeschweißt werden.
Die Einspritzmenge der Urea-Lösung muss bedarfsgerecht, also je nach Motorlast, berechnet werden. Für die Berechnung der korrekten Einspritzmenge spielt der tatsächliche Harnstoffgehalt in der AdBlue-Lösung (ihre Qualität) eine Rolle. Außerdem darf die Urea-Lösung nicht zu kalt sein. Dank der Ultraschallmesstechnik ist es möglich, die Flüssigkeit von außen zu messen, was auch der Frostsicherheit des Urea-Systems zugute kommen kann.
Der Urea-Sensor kann alle Daten als Eingangsgröße für die AdBlue-Zumessung liefern. Um auch bei einer Neigung des Fahrzeugs den korrekten Füllstand bestimmen zu können, liefert ein zweiter Füllstandsmesspfad auch in Schräglagen zuverlässig ein Signal.
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