FEV, ein weltweiter Dienstleister in der Fahrzeug- und Antriebsentwicklung für Hardware und Software, übernimmt beim europäischen Konsortium StasHH Schlüsselaufgaben: Das von der EU geförderte Projekt wird den ersten europäischen Standard für Brennstoffzellenmodule bei Schwerlastanwendungen definieren, entwickeln und testen. FEV kann hier auf mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich der Brennstoffzelle und eine Vielzahl erfolgreich abgeschlossener Projekte zurückgreifen.
Neben FEV gehören dem Konsortium StasHH elf Lieferanten von Brennstoffzellenmodulen, neun Erstausrüster und vier Forschungs-, Ingenieurs- bzw. Testinstitute an, die durch einen zu definierenden Standard die Marktposition der Brennstoffzelle entscheidend verbessern wollen. Hierdurch sollen künftig Kosten gesenkt, eine Massenproduktion ermöglicht und der Wettbewerb gefördert werden.
CO2-neutrale Mobilität im Transportsektor
Für Schwerlastanwendungen wie Busse, Lkw, Züge, Schiffe und Baumaschinen sind schwere batterieelektrische Antriebe in der Regel nicht effizient nutzbar. Die Brennstoffzelle hingegen birgt gerade in diesen Szenarien als nachhaltige Antriebsform ein enormes Potenzial, das wesentlich zum Erreichen der Klimaziele beitragen kann.
„Wir freuen uns, unsere langjährige Kompetenz bei der Brennstoffzellentechnologie bei StasHH einbringen zu können,“ sagt Professor Stefan Pischinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der FEV Group. „Die Integration dieser Technologie ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung CO2-neutraler Mobilität im Transportsektor.“
Die geplante Standardisierung der Brennstoffzellenmodule umfasst physikalische Abmessungen, aber auch Medien- sowie digitale Schnittstellen, Testprotokolle und Sicherheitsanforderungen. Zu den Aufgaben von FEV wird in diesem Zusammenhang die Entwicklung der standardisierten Prüfprotokolle gehören. Außerdem koordiniert das Unternehmen die Umsetzung des entwickelten Standards bei den Brennstoffzellenherstellern und testet diese im Anschluss.
Umfangreiche Testmöglichkeiten
FEV verfügt in seinen Test- und Entwicklungszentren über entsprechende Anlagen und hochmodernes Mess-Equipment. Hierzu zählen eine wasserstofffähige und von der Größe für Brennstoffzellensysteme geeignete Klimakammer, ein Brennstoffzellen-Stack-Prüfstand, ein Brennstoffzellenfahrzeug-Dynamometer, Prüfstände für Komponententests und mehrere Brennstoffzellen-Systemprüfstände. Dabei sind beispielsweise auch beschleunigte Alterungstests umsetzbar. Außerdem verfügt FEV über die notwendige Wasserstoff-Versorgungsinfrastruktur – diese ist erforderlich, um beispielsweise Dauerläufe durchführen zu können. Im Rahmen von StasHH wird darüber hinaus ein für die standardisierten Module maßgeschneidertes Rig für eine effiziente Validierung der Leistungsfähigkeit, Sicherheit und des Betriebs der Module unter Extrembedingungen entwickelt.
Nach erfolgreicher Standardisierung soll analog zu der als „AA-Serie“ bekannten Größennomenklatur für Batterien in Zukunft die „HH-Serie“ den Standard für Brennstoffzellenmodule bezeichnen. Auch eine Übernahme des definierten Standards außerhalb von Europa wird angestrebt.
Das StasHH-Projekt wird vom Joint Undertaking (JU) Fuel Cells and Hydrogen 2 gefördert (Fördervereinbarung Nr. 101005934). Das JU erhält Unterstützung durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union sowie durch Frankreich, Österreich, Dänemark, Italien, die Niederlande, Deutschland, Großbritannien, Polen, Belgien, Schweden und Norwegen. (fr)
FEV Europe GmbH
Neuenhofstraße 181
52078 Aachen
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