Auf der Bauma 2022 präsentiert das Liebherr-Produktsegment Komponenten zwei Prototypen seines Wasserstoffmotors. In jedem Prototyp setzt das Unternehmen auf unterschiedliche Wasserstoff-Einspritztechnologien: Direkteinspritzung (DI) und Saugrohreinblasung (PFI). Die ersten Prototyp-Baumaschinen, die mit diesen Motoren ausgestattet sind, befinden sich bereits seit 2021 im Einsatz.
PFI: Ausgangspunkt für die Entwicklung
Am Anfang der Entwicklung eines Wasserstoffmotors wurde PFI als eine der ersten geeigneten Technologien in Betracht gezogen. Die erste Liebherr-Maschine mit einem 100 % wasserstoff-betriebenen Verbrennungsmotor ist der Raupenbagger R 9XX H2. Der emissionsfreie 6-Zylinder-Motor H966 in seiner PFI-Konfiguration erfüllt die geforderte Leistung und Dynamik für diesen Raupenbagger. Der R 9XX H2 mit dem H966 als sein Herzstück werden auf dem Liebherr-Hauptstand 809–810 und 812–813 vorgestellt. Zum Anfassen finden die Besucher den H966 auch im dortigen InnoLab.
DI: ein Schritt zu effizienten Wasserstoffmotoren
Der Prototyp des H964-Motors, ausgestellt in Halle A4 am Stand 326, wurde mit DI-Technologie ausgestattet. Dabei wird der Wasserstoff direkt in den Brennraum eingespritzt, während er bei der PFI-Technologie in den Ansaugtrakt geblasen wird. Die DI bietet ein höheres Potenzial in Bezug auf Verbrennungseffizienz und Leistungsdichte als PFI. Dies macht Wasserstoffmotoren zu einer attraktiven Alternative zu Dieselmotoren, wenn es um anspruchsvollere Anwendungen geht.
So geht es weiter
Bis 2025 plant das Produktsegment Komponenten mit der Serienproduktion von Wasserstoffmotoren zu starten. Das Unternehmen forscht darüber hinaus an weiteren Einspritzlösungen, um die Verbrennung und Leistungsdichte weiter zu optimieren.
Neben wasserstoffbetriebenen Motoren laufen derzeit mehrere Forschungsaktivitäten zum Einsatz von alternativen Kraftstoffen. Ein Beispiel dafür ist ein Dual-Kraftstoff-Motor, der mit Wasserstoff und HVO-Einspritzung (hydriertes Pflanzenöl) bzw. mit reinem HVO betrieben werden kann. Diese Technologie wird künftig einen flexibleren Fahrzeugbetrieb mit unterschiedlichen Konfigurationen ermöglichen. kf
Bauma, Freigelände, Stand 809-810, 812-813
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