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Ein System, das nicht altert

Web-basiertes Infotainment im Porsche 918 Spyder
Ein System, das nicht altert

Porsche bietet den Fahrern des Plug-in-Hybrid-Supersportwagens 918 Spyder das wohl erste web-basierte Infotainmentsystem der Welt. Es vereint die innovative HTML5-Technologie mit einer intuitiven Bedienphilosophie.

Der Autor: Marko Ramic, Journalist, Stuttgart

Das Infotainmentsystem im neuen Porsche 918 Spyder ist das erste, das die Vorteile des Web 2.0 vollständig ins Auto bringt. Entwickelt hat es Porsche gemeinsam mit dem Stuttgarter Unternehmen S1nn GmbH & Co. KG. Das System basiert auf der Programmiersprache HTML5 – wie auch ein Großteil der Apps, die Internetnutzer heute bereits kennen und verwenden. Sie lassen sich nun einfach auf dem Infotainmentsystem von S1nn abbilden. Damit können Infotainmentsysteme mit den dynamischen Veränderungen im Internet Schritt halten.
„Bisher war es so, dass Automobilhersteller ihren Kunden eingebettete Systeme angeboten haben. Hierfür konnten nur – weil mit großem Kostenaufwand verbunden – einige wenige Standard-Apps programmiert werden. Weil das Internet so dynamisch ist, war das Infotainmentsystem oft schon in dem Moment veraltet, in dem es vom Band lief“, sagt Philipp Popov, Geschäftsführer von S1nn. „Anders ist das beim HTML5-basierten System im Porsche 918 Spyder. HTML5 erlaubt es uns, flexibel und schnell auf Trends im Internet einzugehen. Apps lassen sich einfacher und schneller einbinden als jemals zuvor.“
HTML5 macht das System so flexibel, dass Porsche auch Internet-Apps, die es heute noch gar nicht gibt, schnell und einfach ins Auto bringen kann. Die Vielfalt der Apps im Porsche 918 Spyder reicht schon jetzt von Productivity-Dienstleistungen (etwa Gmail) über Social- Networking-Plattformen wie Facebook und Twitter bis zu Streaming-Media-Anwendungen wie Simfy und TuneIn.
Einfache Aktualisierung
Weil die App-Programmierung bei konventionellen Systemen sehr kostenintensiv war, haben Automobilhersteller auf einige wenige ausgewählte Apps setzen müssen. Bei HTML5 ist die Programmierung erheblich kostengünstiger und einfacher. Die Freiheiten für den Automobilhersteller und den Autofahrer sind dadurch bedeutend größer. Auch die Aktualisierung der Apps ist viel einfacher als bisher: Bisher war dafür immer ein Besuch in der Werkstatt nötig. Weil nie feststeht, wann eine App aktualisiert werden muss – etwa wenn der App-Dienstleister neue Funktionen einführt –, gab es keine Planungssicherheit für die Automobilhersteller. Beim Infotainmentsystem im Porsche haben alle Anwendungen einen Web-Client und lassen sich via Internetwartung einfach auf dem neuesten Stand halten. Weil HTML5 ein offener und verbreiteter Standard ist, haben die Automobilhersteller hierbei auch mehr Einfluss und sind bei der Entwicklung und Wartung der Systeme stärker involviert.
Schnelles und detailliertes Layouting
HTML5 bietet den Automobilherstellern einen weiteren großen Vorteil: das einfache und schnelle Layouting. „Bei der Displaygestaltung des Infotainmentsystems im 918 Spyder hatte Porsche alle Möglichkeiten, die auch ein Programmierer bei der Erstellung einer modernen Website hat“, sagt Dr. Gerd Nusser, Leiter Software-Entwicklung bei S1nn. „Auch hier kann Porsche nun Trends und Kundenwünsche schneller umsetzen als jemals zuvor. Das Aussehen der Oberflächen lässt sich erstmals ändern, ohne dass man den Programmiercode jeder einzelnen Anwendung anpassen muss.“
Leistungsstark und sicher
Was Geschwindigkeit und Ressourcenschonung angeht, stehen die Apps im neuen Infotainmensystem den aufwendig programmierten Anwendungen in konventionellen Systemen in nichts nach. Die Prozessoren (Texas Instruments OMAP 4) und Speichersysteme sind auf dem neuesten Stand der Technik – und auf dem Niveau, das man in einem Supersportwagen wie dem Porsche 918 Spyder erwarten darf. Das Betriebssystem des Infotainmentsystems basiert auf Linux. An das Internet angebunden wird das System mittels Tethering. Dabei wird das Smartphone des Fahrers über Wifi oder Bluetooth als Modem für die Verbindung zum Internet genutzt. Sicherheit ist dabei einer der wichtigsten Aspekte. Das System im 918 Spyder holt lediglich Daten auf Basis der Nutzeraktivitäten aus der Cloud. Hier setzt S1nn auf eine Firewall an der externen Schnittstelle. Ein Zugriff auf die Systemarchitektur von außen ist nicht möglich. Für zukünftige Projekte bietet S1nn mit dem Unternehmen Tachyon Networks zusammen die Plattform „aXiom by S1nn“ an, über die OEMs, Kunden oder Werkstätten auch von außen gezielt und sicher auf das Fahrzeug zugreifen können. Tachyon Networks hat sich auf die Bereitstellung sicherheitskritischer Systeme spezialisiert – etwa für staatliche und infrastrukturelle Anwendungen.
Echtzeit-Info für den Fahrer
Von den Vorteilen des HTML5-Systems im Porsche profitiert auch der Fahrer in besonderem Maße. Im 918 Spyder sieht er beim Infotainmentsystem erstmals die Erwartungen erfüllt, die er schon seit Jahren an Smartphone und Co. hat: ständige Aktualität der Apps sowie immer und überall Zugriff auf aktuelle Informationen. Die permanente Internetverbindung machen sich nicht nur Web 2.0-Anwendungen zunutze, sondern auch die klassischen Automobil-Anwendungen – etwa die Navigation, die den Fahrer mit Echtzeit-Verkehrsinfos aus der Cloud versorgt.
Innovative Bedienung, hochauflösende Displays
HTML5 ist nicht der einzige Grund dafür, dass der Nutzer die Erlebniswelt, die er aus seinem mobilen Alltag kennt, auf das Infotainmentsystem übertragen kann. Auch bei Bedienung und Displays setzen Porsche und S1nn auf die Erfahrungswelt der „Generation Web 2.0“. Das Infotainmentsystem hat zwei hochauflösende Displays: ein acht Zoll großes Infodisplay im Armaturenbereich und ein sieben Zoll großes Multitouch-fähiges Display in der Mittelkonsole. Was das Hauptdisplay anzeigt, kann der Fahrer einfach mit einer Wischbewegung oberhalb des Touch-Displays einstellen – seien es Kontaktdaten aus seinem Smartphone, das Radioprogramm oder ein detaillierter Navi-Kartenausschnitt. Die Bedienung des Infotainmentsystems im Porsche 918 Spyder findet vorwiegend über das Multitouch-Display statt. Die Gestensteuerung und die grafische Anmutung gleichen denen eines Smartphones. In der Mittelkonsole, die mit besonders robustem Gorilla-Glas geschützt ist, sind zudem Touch-Bedienknöpfe eingelassen, mit denen der Fahrer zu den wichtigsten Funktionen im System springen kann. Auch der Porsche-typische Dreh-/Drücksteller, mit dem sich Fahrzeugfunktionen besonders komfortabel bedienen lassen, findet sich in der Mittelkonsole. Eine Funktion des Infotainmentsystems kann der Fahrer zudem nach eigenem Wunsch einem „Joker-Knopf“ am Lenkrad zuweisen.
Information, Entertainment und Kontrolle
Mit dem Infotainmentsystem lassen sich darüber hinaus das High-End-Soundsystem sowie weitere Entertainmentfunktionen im Porsche 918 Spyder bedienen, etwa das DAB-Radio inklusive Sirius XM-Datendiensten. Außer den Unterhaltungs- und Informationsfunktionen hat der Fahrer mit dem System auch Zugriff auf wichtige Fahrzeugfunktionen: von der Rückfahrkamera über die Flügelverstellung und das Klimasystem bis zur Übersicht über den Akku-Ladezustand des 887 PS starken Plug-in-Hybrid-Supersportwagens.
S1nn GmbH & Co. KG, Tel.: 0711 901219-0, info@s1nn.de
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